Sardinien hat uns im letzten Jahr so gut gefallen, dass es in diesem Jahr wieder auf die italienische Insel geht. Im letzten Jahr sind wir mit der Nachtfähre von Genua nach Olbia gefahren. In diesem Jahr fahren wir nach Livorno, um von hier nach Olbia überzusetzen.

Für Sardinien-Neulinge sei gesagt. Durch die Nachtfähre spart man pro

Mittelmeerüberquerung einen Urlaubstag, der allerdings auch mit ca. 200 € Mehrkosten für Hin- und Rückreise in der Urlaubskasse zu Buche schlägt. Die Tagesüberfahrt ist in der Regel mehr als unspektakulär. Sie dauert halt ca. 8 Stunden.

Und gleich noch ein Tipp: Wer kann, sollte die Zeit von Mitte Mai bis Mitte Juni nutzen, weil die Urlaubssaison auf Sardinien noch nicht angebrochen ist und schöne Wohnmobilstellplätze, die in der Saison nicht genutzt werden dürfen, noch zur Verfügung stehen.

Da Lebensmittel auf Sardinien verhältnismäßig teuer sind, ist es empfehlenswert, die größeren Einkäufe in den großen Supermärkten zu tätigen. Die Auchan Einkaufszentren sind nur in den großen Städten zu finden. Wir haben diese Märkte in Olbia, Cagliari und  Sassari gesehen. Aber Achtung! Das Wohnmobil sollte man hier nicht unbeaufsichtigt lassen. Außerhalb der Ballungszentren ist die Gefahr von Wohnmobilaufbrüchen nicht mehr so groß.

19.05.2009 – 20.05.2009

 Für uns als echte Nordlichter ist die Anreise in den Süden natürlich besonders lang und nimmt für die 1200 Km bis zum Mittelmeer zwei Tage in Anspruch. Aber im Wohnmobil ist der Weg das Ziel und somit haben wir Urlaub von der ersten Minute der Reise.

 

 

21.05. – 22.05.2009

Für den Zwischenstopp zum Mittelmeer haben wir uns in diesem Jahr den Lago de Varese ausgesucht. Eine ausgesprochen gute Wahl, weil der Stellplatz am See aller erste Sahne ist und der Radrundweg um den See (ca. 28 Km) ausgesprochen gut ausgebaut ist. Da der Weg kaum Steigerungen hat, ist die Strecke in gut drei Stunden (mit Kaffeepause) locker zu schaffen und unbedingt zu empfehlen.  Für sportliche Radfahrer gibt es noch die Möglichkeit, einen Abstecher nach Varese zu machen. Die ca. 7 Km lange Straße führt über steile Serpentine ins Zentrum.

Uns hat es am See so gut gefallen, dass wir gleich zwei Tage hier geblieben sind.

Stellplatz Gavirate 45°50'22"N 08°43'16"E

 

 

23.05.2009

In diesem Jahr haben wir uns vorgenommen, den Süden der Insel etwas intensiver zu bereisen, deshalb geht es nach der Ankunft im Hafen gleich in Richtung Süden. Das Tagesziel ist Orosei. Am Abend stehen wir im Marina di Orosei. Hier gibt es herrliche Strände und freies Stehen mit dem Wohnmobil ist möglich.

 

24.05.2009

Über die SS125 geht es nach Dorgali. Hier durchqueren wir einen langen Tunnel um danach über nicht enden wollende Serpentine nach Cala Gonone an das Meer fahren. Der Stellplatz hat die Ausstattung eines Campingplatzes und die Preise sind auch auf dem Campingplatzniveau. Aber es lohnt sich. Der Ort ist nur schwer erreichbar und deshalb nur von Touristen besucht, die auf jeden Fall hier her wollen. Und hier her wollen nicht nur Badetouristen, sondern auch Wanderer und Bergsteiger.

Stellplatz Camper-Service Palmasera  N40,27954 E9,62995

 

 

25.05.2009

 

Heute haben wir eine Fahrt mit dem Schiff zu einsamen Stränden gebucht. Wir werden an der Steilküste entlang zur Cala Mariolu gebracht und erleben hier einen Tag an einem nur vom Meer erreichbaren Strand. Auch wenn die Fahrt nicht gerade billig ist (26 €), so hat sie sich gelohnt.

 

26.05.2009

Auf der Weiterfahrt in Richtung Süden geht es am Morgen erst einmal ein paar Kilometer zurück nach  Dorgali, weil es hier guten Wein zu kaufen gibt. Danach fahren wir auf der SS125 bis nach Santa Maria Navarrese. Diese Straße ist wohl die interessanteste Hochstraße der Insel, man hat auf einer Länge von etwa 60 km das Gefühl, mit dem Flugzeug im Tiefflug über die Insel zu schweben. Diese Strecke sollte bei der Tourenplanung unbedingt berücksichtigt werden. Unser Stellplatz im Ort ist direkt am Strand.

 

Stellplatz Area Attrezzate Costa Orientale 39°59'00"N 09°41'10"E

 

 

 

27.05.2009

Heute steht wieder mal eine Radtour auf dem Programm. Wir fahren über Tortoli zurück nach Girasole. Hier gibt es herrliche Strände und für Wohnmobile Stellplatzmöglichkeiten, wenn man sich traut, die engen Straßen zum Strand zu befahren.

 

28.05.2009 - 01.06.2009

Uns treibt es weiter in den Süden. Im letzten Jahr haben wir den Campingplatz Capo Verrato kennen und schätzen gelernt. Heute begrüßt uns an der Rezeption das Schild „Completto“. Zaghaft fragen wir, ob nicht doch noch für uns ein Plätzen verfügbar ist. „Ja, gerade hat ein Camper abgesagt, den Platz können Sie haben“ sagt der nette Herr an der Rezeption. Wo wir denn stehen möchten, werden wir gefragt. „Vorne am Meer wäre nicht schlecht“ höre ich mich sagen. „Ja, da habe ich was, kommen Sie mal mit“. Uns wird der Platz Nr. 1 direkt am Meer angeboten, den wir dann natürlich dankend nehmen. Jetzt haben wir ein Problem. Uns gefällt dieser Platz so gut, dass wir unsere weitere Tourenplanung über den Haufen werfen, weil wir hier länger als geplant bleiben möchten. Mal sehen, wie es weiter geht.

 

Camping Capo Ferrato N39,24266 E9,56925

 

 

 

02.06.2009

Es kam, wie es kommen musste. Wetter und Platz halten, was wir erwartet haben, und so vergeht die Zeit bis heute wie im Flug. Auf dem Platz hat Tochter Patrizia eine sardische Woche organisiert und die Zeit wird uns nicht lang. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge fahren wir nach Cagliari. Die Stadt haben wir im letzten Jahr nicht richtig besichtigen können, da wir keinen geeigneten Stellplatz gefunden hatten. Heute sind wir besser vorbereitet und somit können wir die Stadt erobern. Wir profitieren vom nationalen Feiertag. Die Stadt ist nicht so überfüllt, wie üblich. Der Stellplatz Camper Cagliari Park ist zwar nicht der Traum eines Wohnmobilisten, aber er tut seine Dienste.

 

Stellplatz  39°12'40"66N 09°07'43"81E

 

03.06.2009

Auf dem kürzesten Weg fahren wir heute in Richtung Westen, vorbei an Iglesias nach Nebida. Die Küstenstrasse hier ist einfach grandios. Unser Reiseführer empfiehlt uns das Restaurante „Al ‚906 Operaio“. Der Ausblick von hier ist einfach traumhaft. Am Abend übernachten wir auf dem Parkplatz 39°18'41"N 08°26'13"E im Ort.

 

 

 

04.06.2009

Heute ist unser Ziel Buggerru, oder besser gesagt: San Nicolau. Hier haben wir schon im letzten Jahr einen schönen Terrassenplatz mit Ausblick auf den langen Sandstrand genießen können. Die zwei Abstecher auf dem Weg dort hin, sind zwar ein Muß wegen der schönen Strände, jedoch für einen längeren Aufenthalt nicht so geeignet.

 

05.06.2009

Weil es uns so gut gefällt, und das Wetter uns dazu animiert (38° im Schatten) bleiben wir auch heute hier und erfrischen uns im Meer.

 

Stellplatz St. Nicolao39°25'05"N  08°24'41"E

 

06.06.2009

Am Morgen besuchen wir das Capo Pecora. Die Wohnmobile stehen hier sehr fotogen am Strand. Jedoch ist Baden wegen der Felsküste nicht möglich. Der Weg zum Stellplatz ist nur etwas für Wohnmobilisten, die schmerzfrei mit dem Fahrzeug umgehen. Bei Überqueren der Passstraße in Richtung Arbus halten wir bei einem Agriturismo, um Wein und Öl zu kaufen. Hier erhalten wir den Tipp, auf der asphaltieren Straße zum Strand mitten in der Costa Verde zu fahren, wir brauchen nur dem Schild „SCIVU“ zu folgen. Nach 12 Km erreichen wir den herrlichen Strand, der bedingt durch seine Felsformation an die Algarve erinnert. Uns zieht es heute aber weiter nach Collinas. Weil es hier jedoch zu einsam ist, übernachten wir mitten in der Stadt Sardara.

 

 

 

07.06.2009

Am Morgen geht es nach Alghero. Wir nehmen den Weg über Bosa, weil die dann folgenden 50 Km zu den schönsten Küstenstraßen Sardiniens zählen. Man wird hier unweigerlich an den Highway Nr. 1 erinnert, der von Los Angeles nach San Franzisko führt. Der Campingplatz in der Innenstadt ist für uns genau richtig, da man von hier in 10 Minuten mit dem Fahrrad die Altstadt erreichen kann. Am Abend essen wir auf der Stadtmauer mit Blick auf Cap Caccia.

 

Camping Mariposa 40°34'42"N  08°18'46"E

 

08.06.2009

Uns gefällt es hier so gut, dass wir uns entschließen, einen weiteren Tag auf dem Campingplatz zu bleiben. Mit dem Fahrrad geht es über Maristella bis zum Ende der Straße. Hier hat man vom 5-Sterne Hotel „El Faro“ einen schönen Blick auf die Küste.

Am Abend sind wir wieder an der Stadtmauer von Alghero.

 

 

 
     

09.06.2009

Nach einem frühen Frühstück geht es zum Capo Caccia um die 654 Stufen zur Grotte hinabzusteigen. Jetzt geht es weiter zum Capo del Falcone. Hier gibt es super Strände, jedoch leider ist der Strand sehr voll. Wir übernachten frei in Strandnähe.

 

 

10.06.2009

Heute geht es leider wieder zurück in Richtung Olbia, weil morgen die Fähre auf uns wartet. Jedoch frei nach dem Kinofilm „Das Beste kommt zum Schluss“ checken wir auf dem Campingplatz in Porto Taverna ein, weil es von hier nicht weit zum Fähranleger ist. Sowohl der Campingplatz, wie auch der Strand sind super. Leider haben wir nur noch einen Tag, um diesen Strand zu genießen.

 

Camping Tavolare 40°51'32"N  09°38'41"E

 

 

11.06.2009

Heute ist Reisetag. Um 12 Uhr legt unsere Fähre ab, und wir genießen die nächsten 8 Stunden als Mittelmeerkreuzfahrt und übernachten auf einem stadtnahen Parkplatz in Carrara.

 

 

 

 

12.06.2009

Durch den Gotthardtunnel erreichen wir am späten Nachmittag den Vierwaldstädter See und parken mitten in Flüeli-Ranft. Erstaunlicherweise kann man hier problemlos mit dem Wohnmobil übernachten. Ein echter Glücksfall.

 

Parkplatz 46°52'19"N  08°16'05"E

 

13.06.2009

Eigentlich ist unser Urlaub jetzt zu Ende. Auf dem Weg nach Hagen machen wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Froschhausen. Hier wohnen Freunde von uns, die wir regelmäßig besuchen. Froschhausen liegt in der Nähe von Seligenstadt und ist im Sommer immer einen Aufenthalt wert, denn hier gibt es immer etwas zu feiern. Das ist auch heute so und somit lassen wir unsere letzen beiden Tage gemütlich ausklingen.

 

15.06.2009

Nach 28 Tagen 3850 Km mit dem Wohnmobil und 185 Km mit dem Fahrrad geht unser Urlaub heute zu Ende. Der zweite Aufenthalt auf Sardinien hat uns noch besser gefallen, als die Reise im letzten Jahr, weil einerseits das Wetter erheblich besser war und andererseits wir bedingt durch Infos und Erfahrungen aus dem letzten Jahr gezielter einzelne Aufenthalte auf der Insel ausgewählt haben.

 

Für neugierig gewordene Wohnmobilisten sei gesagt: Nicht überlegen, sondern hinfahren.

 

Hier geht's zum Reisebericht Sardinien 2008

Siehe auch Reisebericht Sardinen 2011